Der Ehemann kam von seiner Geliebten zurück – und hatte mit einem solchen Ende nicht gerechnet…

INTERESSANT

„Ja, das erste Mal“, antwortete sie, bemüht, laut genug zu sprechen, um über die Musik hinweg gehört zu werden.

„Ich heiße Adrian“, stellte er sich vor. „Drittes Jahr, Wirtschaftsstudium.“

„Elena. Erstes Jahr, Pädagogik.“

Adrian hatte eine ruhige Ausstrahlung, die ihr ein Gefühl von Sicherheit vermittelte.

Ihr Gespräch verlief mühelos, als würden sie sich schon lange kennen.

Als Adrian sie zum Tanzen einlud, sagte sie ohne Zögern Ja.

Er war ein wunderbarer Tänzer, und Elena fühlte sich wie in einem Traum.

„Möchtest du irgendwann mal mit mir einen Kaffee trinken gehen?“ fragte er, als die Party sich dem Ende neigte.

Elena lächelte und nickte.

Dieser Abend markierte den Beginn einer Geschichte, die perfekt schien.

Adrian war intelligent, ehrgeizig und aufmerksam.

Er brachte ihr Blumen mit, hörte ihr interessiert zu und ließ sie sich besonders fühlen.

Iana und Veronica neckten sie ständig und nannten sie „die Glückliche“.

Nach dem Studium heirateten sie in einer schlichten Zeremonie.

Elenas Eltern kamen aus Florești und strahlten vor Stolz.

Ihre Kindheitsfreundinnen waren die Brautjungfern.

Adrian bekam eine gute Stelle bei einer Bank, und Elena begann, an einer Grundschule zu unterrichten.

Die ersten Jahre waren glücklich.

Sie schafften es, eine kleine, aber gemütliche Wohnung zu kaufen, die Elena liebevoll einrichtete.

Sie wachte jeden Morgen mit Freude auf und schlief abends mit Dankbarkeit für ihr Leben ein.

Alles begann sich allmählich zu ändern, nach vier Jahren Ehe.

Adrian wurde befördert und kam immer später nach Hause.

Er wurde distanziert, war ständig müde, ständig mit dem Handy beschäftigt.

„Es ist nur eine stressige Phase auf der Arbeit“, erklärte er. „Das geht vorbei.“

Aber es ging nicht vorbei.

Zuerst waren es nur Kleinigkeiten: fremdes Parfum an seinem Hemd, mysteriöse Anrufe, für die er den Raum verließ, und immer häufiger angebliche „Arbeitswochenenden“.

Elena weigerte sich, die Wahrheit zu sehen, obwohl sie direkt vor ihr stand.

Sie musste sich der Realität stellen, als sie Nachrichten von einer gewissen „Diana“ auf seinem Handy fand.

Adrian stritt es nicht ab, aber er spielte alles herunter.

„Sie ist nur eine Kollegin, Elena. Du übertreibst.“

Ein ganzes Jahr lebte sie in einer Lüge, versuchte sich selbst einzureden, dass alles nur in ihrem Kopf stattfand.

Bis zu dem Tag, an dem sie Adrian mit einer jungen, hübschen Frau in einem Café auf der anderen Seite der Stadt sah.

Wie er sie ansah, wie er ihre Hand berührte – das konnte man nicht falsch verstehen.

Elena ging nach Hause, bereitete das Abendessen zu und wartete.

Adrian kam spät, wie immer.

„Wie war die Arbeit?“ fragte sie ruhig.

„Anstrengend. Viele Meetings.“

„War Diana auch bei den Meetings?“

Adrian erstarrte.

„Was meinst du damit?“

„Ich habe dich heute gesehen, Adrian. Dich und Diana.“

Ein hässlicher Streit folgte.

Adrian schrie, dann weinte er, dann versprach er, die Beziehung mit Diana zu beenden.

Elena gab ihm eine Chance. Dann noch eine. Und noch eine.

Weil sie ihn liebte.

Weil sie nicht glauben wollte, dass ihre Geschichte vorbei war.

Doch eines Tages erhielt sie einen Anruf von einer Unbekannten.

„Hallo, ich bin Diana“, sagte die Stimme. „Ich denke, du solltest wissen, dass Adrian zu mir zieht. Hat er dir das nicht gesagt?“

Elena legte den Hörer auf und saß regungslos da.

Sie war wie eine Eisskulptur, unfähig zu weinen oder zu schreien.

Als Adrian nach Hause kam, verlangte sie eine Erklärung.

„Ich wollte es dir sagen“, antwortete er und wich ihrem Blick aus. „Aber ich habe nie den richtigen Moment gefunden.“

— Wie lange? — fragte sie.

— Was?

— Wie lange geht das schon?

Adrian zögerte.

— Seit zwei Jahren.

Zwei Jahre.

Er hatte sie zwei Jahre lang betrogen.

Er hatte sie belogen, betrogen, für dumm verkauft.

Und trotzdem, obwohl sie am Boden zerstört war, weinte Elena nicht.

Nicht in dem Moment.

— In Ordnung, — sagte sie schlicht. — Du kannst deine Sachen holen und gehen.

— Elena, ich weiß, du bist wütend, aber vielleicht sollten wir reden…

— Nein.

Es ist zu spät für Gespräche.

Geh.

Nachdem Adrian gegangen war, saß Elena stundenlang auf dem Boden und weinte.

Sie weinte um die verlorene Liebe, um die verlorene Zeit, um ihr zerbrochenes Vertrauen.

Am nächsten Tag rief sie ihre Mutter an.

— Mama, Adrian hat mich verlassen.

— Oh, meine Liebe, — antwortete Valentina warmherzig. — Soll ich zu dir kommen?

— Nein, Mama.

Ich muss da alleine durch.

Der nächste Monat war ein Albtraum.

Adrian kam und ging, holte seine Sachen Stück für Stück.

Jedes Mal versuchte er, ein Gespräch anzufangen, Elena zum Verstehen zu bringen, sie dazu zu bewegen, ihm zu vergeben.

— Es war ein Fehler, — sagte er. — Ich bin nicht glücklich mit Diana.

Du bist meine wahre Ehefrau.

Aber Elena glaubte kein Wort mehr von dem, was er sagte.

Eines Abends, nachdem Adrian gegangen war, traf sie eine Entscheidung.

Sie rief einen Schlosser und ließ alle Schlösser austauschen.

Sie packte den Rest von Adrians Sachen in eine Kiste und stellte sie vor die Tür.

Dann wartete sie.

Das Telefon klingelte genau wie erwartet.

— Was soll das, Elena? — Adrians Stimme war wütend. — Warum kann ich nicht in MEINE EIGENE Wohnung?

Elena atmete tief durch, bevor sie antwortete.

— Weil sie nicht mehr deine ist, Adrian.

Genau genommen war sie nie nur deine.

Sie war unsere.

Und jetzt ist sie meine.

— Du kannst das nicht machen!

Ich werde die Polizei rufen!

— Tu das.

Die Wohnung läuft auf meinen Namen, der Vertrag ist auf mich ausgestellt.

Du hast nur bei den Raten mitgezahlt.

Adrian schwieg einen Moment lang.

— Was willst du eigentlich, Elena?

Geld?

Ich gebe dir Geld.

Sie lachte bitter.

— Ich will nichts von dir, Adrian.

Nur, dass du aus meinem Leben verschwindest.

Nachdem sie aufgelegt hatte, fühlte sich Elena seltsam erleichtert.

Zum ersten Mal seit Jahren verspürte sie nicht mehr das Bedürfnis, gefallen zu müssen, perfekt zu sein, diejenige zu sein, die Kompromisse eingeht.

Sie war einfach sie selbst, mit all ihren Unvollkommenheiten, bereit für einen Neuanfang.

In den nächsten Wochen versuchte Adrian unzählige Male, sie zu kontaktieren.

Er schickte gemeinsame Freunde, hinterließ Briefe, rief von unbekannten Nummern an.

Aber Elena blieb standhaft.

Es war vorbei.

Sie begann, Dinge wiederzuentdecken, die sie früher liebte — Lesen im Park, lange Spaziergänge, Zeichnen.

Sie nahm wieder Kontakt zu ihren Kindheitsfreundinnen Irina und Natalia auf, die ihr bedingungslosen Rückhalt gaben.

Nach sechs Monaten rief Diana sie an.

— Ich möchte dir danken, — sagte sie, zur Überraschung von Elena.

— Wofür?

— Dafür, dass du mich vor ihm gerettet hast.

Adrian ist… toxisch.

Er kontrolliert alles, lügt ständig.

Er hat mich auch betrogen, wusstest du das?

Mit seiner Sekretärin.

Jetzt verstehe ich, was du durchgemacht hast.

Elena verspürte weder Genugtuung noch Wut.

Nur eine ruhige Traurigkeit.

— Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest, Diana.

Aber vielleicht haben wir beide etwas Wichtiges gelernt.

Ein Jahr später saß Elena im selben Café, in dem sie Adrian mit Diana gesehen hatte.

Aber dieses Mal war sie dort, um einen alten Freund aus dem Studium zu treffen, Mihai, der nach Jahren im Ausland wieder in der Stadt war.

— Du siehst großartig aus, Elena, — sagte Mihai ehrlich. — Ich sehe, das Leben meint es gut mit dir.

Elena lächelte, ein echtes Lächeln, das ihr Gesicht erhellte.

— Es war ein langer Weg, — antwortete sie. — Aber ich habe endlich gelernt, dass Glück nicht von jemand anderem kommt.

Es kommt von innen.

Und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie, dass es wahr war.

Ihr Leben war nicht perfekt, aber es war echt.

Es war ihres.

Und niemand konnte es ihr nehmen.

An diesem Abend, während sie nach Hause ging, klingelte ihr Telefon.

Es war Adrian.

Nach all der Zeit versuchte er es immer noch.

— Bitte, Elena, — seine Stimme war verzweifelt. — Nur ein Treffen.

Lass uns reden.

Elena blieb stehen und blickte in den sternenklaren Himmel über der Stadt.

Dann antwortete sie mit ruhiger, fester Stimme:

— Nein, Adrian.

Die Tür ist zu.

Für immer.

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