…und dann gab er ihr einen Schlüssel.
— „Das ist von meiner kleinen Wohnung im dritten Stock.
Die steht schon eine Weile leer.
Ist nicht viel, aber warm, sauber und du hast ein Bad.
Du kannst dort bleiben, so lange du brauchst, du und dein Mädchen.“
Alei blieb die Luft weg.
— „Aber… warum tun Sie das für mich? Sie kennen mich nicht mal…“
— „Weil ich auch mal auf der Straße geschlafen habe, mit einem Kind im Arm“, sagte der alte Mann und sah sie mit sanften, aber schmerzvoll erinnerten Augen an.
„Ich weiß, wie das ist. Und ich weiß, wie viel es bedeutet, wenn jemand dir eine Tür öffnet, wenn alles verloren scheint.“
Tränen liefen ihr in Strömen über das Gesicht.
Zitternd nahm sie den Schlüssel, konnte kaum glauben, dass es echt war.
— „Ich verspreche, ich passe auf alles auf… ich werde nichts kaputt machen, ich will nur mein Kind in Sicherheit wissen…“
— „Mach dir keine Sorgen, Mädchen. Ich bring euch auch etwas zu essen.
Und morgen früh, wenn du willst, gehen wir zusammen schauen, was wir machen können.
Vielleicht finden wir eine Arbeit für dich.“
Sie stieg schwer die Treppen hoch, das schlafende Kind im Arm.
Zitternd schloss sie die Tür auf.
Die Wohnung war klein, aber warm, mit einer dicken Decke auf dem Bett, einem Elektroheizkörper und einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen.
Für sie war es ein Palast, im Vergleich zur Kälte draußen.
Sie legte das Mädchen aufs Bett, deckte sie sorgfältig zu und sank still neben ihr auf die Knie, seufzend.
Irgendwie fühlte sie zum ersten Mal seit langem… dass sie nicht allein war.
Der Morgen kam schneller, als sie erwartet hatte.
Ein angenehmer Duft von Kaffee und Toast kam von der Tür her.
Jemand klopfte sanft.
Es war der alte Mann, mit einer großen Tasche in der Hand: Milch, Windeln, Brot, ein paar Konserven, ein kleiner Pullover für die Kleine.
— „Ich hab’s dir doch gesagt, ich komme. Ich hab auch eine Telefonnummer von einer Organisation, die alleinerziehenden Müttern hilft.
Gute Leute, die werden dir dein Mädchen nicht wegnehmen. Im Gegenteil, sie werden dich unterstützen. Willst du es versuchen?“
Alei leuchteten die Augen.
— „Ja… ich will. Ich will kämpfen. Für sie.“
In den folgenden Monaten änderte sich Aleis Leben.
Sie fing an, Teilzeit in einer Bäckerei im Viertel zu arbeiten.
Die Organisation unterstützte sie, bot Beratung an und sogar einen Kindergarten für das Mädchen.
Der alte Mann – er hieß Nea Vasile – besuchte sie oft und wurde so etwas wie ein adoptierter Großvater.
Einmal, als sie zusammen im Park spazieren gingen, sagte Nea Vasile:
— „Weißt du, ich bin froh, dass du damals Nacht an meine Tür geklopft hast.
Es fühlt sich an, als hätte ich einen neuen Sinn im Leben bekommen.“
— „Und ich… habe eine zweite Chance bekommen. Ich werde nie vergessen, was Sie für uns getan haben.“
Die Jahre vergingen.
Das Mädchen wuchs, und Alei wurde ein fester Job in der Bäckerei angeboten, später auch eine kleine Wohnung von der Stadt.
Eines Tages schrieb sie ihre Geschichte in einem sozialen Netzwerk.
Sie wurde viral.
Menschen aus dem ganzen Land schrieben, sie hätten beim Lesen geweint.
Aber für sie zählte nur eins: dass in der dunkelsten Nacht, als niemand ihr die Hand reichte, genau ein Mensch sich entschied, sie zu sehen.
An sie zu glauben.
Und seitdem, an jedem Heiligabend, stehen Alei und ihr Mädchen an der Straßenecke, wo alles begann — mit Thermoskannen voller heißem Tee, Sandwiches und einem Schild, auf dem steht:
„Wenn es dir schwerfällt, bleib stehen. Du bist nicht allein.“
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Gemeinsam können wir das Gefühl und die Inspiration weitertragen.