Mein Bruder hat eine Dame ins Haus gebracht und sie zur Herrin erklärt.
Doch ich verwies ihn schnell auf seinen Platz.
Es ist mir egal, was du denkst!
Dies ist mein Haus.
Meins.
Und du hast eine fremde Frau hereingebracht und denkst jetzt, sie sei hier die Chefin?!
„Katja, schrei nicht, das Kind hört es…“
Artem schaute auf den Flur.
Er versteht doch alles.
Wer hat denn überhaupt nach seiner Meinung gefragt?
Katja deutete mit dem Finger auf das Zimmer, aus dem Geräusche von Zeichentrickfilmen drangen.
Wer hat ihm erlaubt, hier zu sein?
Hättest du mich nicht wenigstens warnen können, bevor sie eingezogen sind?
Olga stand mit dem Rücken zu ihnen an der Spüle und wischte langsam eine Tasse ab.
Sie widersprach nicht, ging aber auch nicht weg, als sei jede ihrer Bewegungen im Voraus durchdacht.
„Katja, ich bitte doch nur um ein normales Gespräch…“
„Nein!“ unterbrach sie scharf. „Du bittest nicht. Du schweigst, während hier alles auf den Kopf gestellt wird:
Meine Sachen werden weggeworfen, die Schränke werden verrückt, meine Kleidung wird durch ihre ersetzt! So löst du Probleme?“
„Ich habe doch gesagt, dass sie sowieso bei uns bleiben werden,“ murmelte er.
„Das ist nicht plötzlich passiert,“ fügte er hinzu.
„Du hast ‚für ein Paar Tage‘ gesagt,“ knirschte Katja, die Fäuste geballt.
„Und jetzt gebietet sie hier wie zu Hause! Findest du das normal?“
Olga drehte sich um.
„Könnten wir die Szene in der Küche lassen?
Immerhin sind wir alles erwachsene Menschen. Wenn es Beschwerden gibt, können wir sie doch ruhig besprechen.“
„Ruhig?“ lachte Katja bitter. „Du bist einfach hereingekommen und hast gemacht, was du wolltest. Und jetzt soll ich schweigen?“
„Ich bin hereingekommen?“ zog Olga eine Augenbraue hoch.
„Meiner Meinung nach hast du das alles entschieden, Bruderherz. Oder glaubst du, er hätte von allein gehandelt?“
Katja warf Artem einen Blick zu – er senkte erneut die Augen und starrte auf den Boden, als läge da die ganze Wahrheit verborgen.
„Du hast ihn einfach ausgenutzt, weil er ein Dach über dem Kopf hat,“ flüsterte Katja kaum hörbar. „Mehr nicht.“
„Das ist schon unhöflich,“ entgegnete Olga ruhig.
„Wenn du hier bleiben willst, musst du lernen, ohne Beleidigungen zu sprechen.“
Schwere Stille legte sich über die Küche.
„Vielleicht solltest du gehen?“ brach Artem plötzlich das Schweigen, ohne den Kopf zu heben. „Du bist ja sowieso unzufrieden.“
Katja erstarrte.
„Was hast du gesagt?“
„Einfach… du bist ständig wütend. Und es fällt dir schwer. Vielleicht wäre es leichter für dich, getrennt zu leben…“
Katja sah ihn ungläubig an, als hätte jemand mit einer Geste ihre ganze Welt zerstört.
„Heißt das, du jagst mich aus meiner eigenen Wohnung, Tjoma?“
„Ich jage dich nicht hinaus… ich…“
„Mama würde dich nicht wiedererkennen,“ sagte sie leise.
„Fang jetzt nicht mit Mama an,“ knurrte er.
„Und wer hat sich gekümmert, als du monatelang ohne Geld da saßt? Wer hat Essen gekauft? Ich? Oder sie?“
„Ich habe doch nicht darum gebeten…“
„Natürlich bittest du nie um etwas. Du schweigst, während andere alles für dich tun.
Und jetzt hast du jemanden gefunden, der meinen Platz einnimmt, und erwartest, dass ich nachgebe?“
„Genug,“ mischte sich Olga ein. „Wir müssen uns deine Wutanfälle nicht anhören. Wir reden, wenn du dich beruhigt hast.“
Katja ergriff plötzlich ihre Lieblingstasse vom Tisch – eine alte, mit abgeblättertem Fliedermuster – und schleuderte sie mit voller Kraft in den Mülleimer.
Ein lauter Knall hallte durch den Raum.
„Wir reden, wenn ich mich beruhigt habe?“ wiederholte sie. „Du bist in meinem Haus. Na gut. Wir reden.“
Sie stürmte in den Flur, zog ihre Jacke an, schnürte die Stiefel zu und rannte aus der Wohnung.
Draußen war es grau, feiner, pieksender Schnee fiel vom Himmel.
Katja stand zitternd im Hausflur und atmete hektisch, als hätte sie gerade einen Marathon gelaufen. In ihrem Kopf herrschte Leere.
Sie blickte zu den Fenstern ihrer Wohnung. Nein, nicht mehr ihrer.
Jetzt bin ich die Herrin.
Eines Abends kam Katja nach Hause und sah als Erste eine fremde Jacke am Garderobenhaken hängen.
Blau, wattiert mit knallrosa Futter. Weder ihre noch Artems. Lautlos ging Katja vorbei und sperrte sich im Bad ein.
So fing alles an.
Früher war alles anders. Katja stand um sechs Uhr morgens auf, um es rechtzeitig zur Öffnung der Poliklinik zu schaffen.
Sie frühstückte in Stille, um Artem nicht zu wecken. Er arbeitete im Lager, Schichten wechselten, und er stand später auf.
Sie kochte Brei, schnitt Brot – stets im Angebot gekauft – und schrieb die Einkaufsliste für den Abend.
Ihre liebste Zeit war der frühe Morgen, wenn die Stadt noch schlief und die Küche der einzige lebendige Ort schien.
Katja tolerierte kein Chaos. Sie liebte Ordnung:
Alles musste an seinem Platz sein – Handtücher, Teller, Decken, sogar Plastikschüsseln.
Artem war immer sanft gewesen. In der Schule wurde er gemobbt, und sie verteidigte ihn.
Als ihre Mutter krank wurde, übernahm Katja alle Verantwortung: Medikamente, Warteschlangen, Formulare.
Nach ihrem Tod fühlten sie sich beide, als seien sie in einen Abgrund gefallen. Damals sagte Katja:
„Wir schaffen das. Hauptsache zusammen.“
Er nickte. Doch „zusammen“ bedeutete, dass sie arbeitete, kochte und zahlte.
Und er „sucht sich selbst“, „probiert verschiedene Dinge aus“, „denkt über Kurse nach“, „arbeitet notgedrungen“.
So ging es schon seit drei Jahren.
Katja gehörte nicht zu den Jammerern. Sie versuchte einfach zu leben.
Olga trat so selbstverständlich in ihr Leben, als wäre es das Normalste der Welt.
Artem hatte sie bei Freunden kennengelernt. Zuerst fanden die Treffen bei Olga statt.
Katja hatte nichts dagegen. Doch bald fing Olga an, „mal vorbeizuschauen“.
Mal war die Waschmaschine kaputt, mal krankte das Kind, mal verzögerte sich die Arbeit – und der Weg zu ihnen schien zu weit. Katja dachte: gut, nur vorübergehend.
Nach einem Monat kam Katja nach Hause und erwischte Olga dabei, wie sie Gläser und Dosen im Regal umstellte.
„Ich kann es einfach nicht sehen, wenn Salz neben Mehl steht,“ erklärte Olga gelassen. „Das stört mich.“
„Das ist meine Küche,“ entgegnete Katja.
Olga zuckte nur mit den Schultern:
„Ich habe nur Ordnung gemacht.“
Am nächsten Tag war die Schüssel verschwunden, aus der Katja den streunenden Kater fütterte.
Dann war in der Gefriertruhe die Box mit den gefüllten Weinblättern weg, die sie fürs Mittagessen vorbereitet hatte.
Niemand erklärte warum. Artem sagte:
„Wahrscheinlich wurde sie versehentlich weggeworfen. Es ist ja wenig Platz.“
Katja konnte nicht streiten.
Sie zog sich zurück, wurde leiser.
Wischte zweimal täglich den Boden, wusch öfter, ordnete alles neu – als könnte sie im Perfektionismus einen Sinn finden.
Bei Artem und Olga entwickelte sich ein eigenes Leben.
Er war neben ihr ein anderer geworden – lauter, selbstbewusster.
Er knallte Türen, telefonierte im Flur. Er ärgerte sich, wenn Katja etwas sagte.
„Du bist doch schon erwachsen,“ sagte er. „Warum klebst du an Kleinigkeiten?“
Sein Kleiderschrank füllte sich mit neuen Dingen. Im Kühlschrank tauchte scharfer Ketchup auf, dann Schokoflocken, dann Kinderjoghurt.
Eines Morgens betrat Katja das Bad und sah: Auf dem Spiegel standen jetzt vier Zahnbürsten. Eine ihre, eine von Artem, die beiden übrigen fremd.
Das war das Zeichen. Keiner hatte gefragt. Keiner hatte geredet. Man begann zu leben, als wäre Katja überflüssig.
Bei einer Besprechung in der Poliklinik bemerkte die Chefin, Svetlana Viktorovna:
„Katja, geht es dir gut? Du wirkst in letzter Zeit wie abwesend.“
Katja nickte.
„Alles in Ordnung.“
Aber sie hatte Alpträume. Als sei sie Gast in ihrem eigenen Haus.
Sie ging durch ihre Küche, und da waren fremde Menschen, fremde Geräusche.
Und sie schwieg. Und niemand fragte, wie sie sich fühlte.
Eines Abends fasste sie sich ein Herz und sprach mit ihrem Bruder.
„Tjoma, das ist nicht normal. Das ist mein Haus. Ich habe nichts gegen Gäste, aber sie sollten Gäste sein, nicht Herrscher.“
Er seufzte.
„Katja, versteh doch. Mit ihr geht es mir gut.
Ich bin mit ihr… erwachsen, sozusagen. Sie hat ein Kind. Die brauchen auch ein Zuhause. Du bist doch stark. Du schaffst das.“
„Es geht nicht um Stärke,“ entgegnete sie.
„Es geht um Respekt. Sie respektiert mich nicht. Und du lässt es zu.“
Er wandte sich ab. Wie so oft.
„Katja, das ist jetzt wirklich zu viel,“ sagte Artem, ohne vom Handy aufzusehen.
Katja stand im Flur vor dem Schrank. In der Hand eine Tüte mit ihren Sachen, die er aus der unteren Schublade gezogen hatte.
Die Dinge lagen lieblos darin, obenauf ihr Morgenmantel. In der Schublade daneben lagen ordentliche Olgas Kleidungsstücke.
„Das sind meine Sachen, Tjoma. Meine. Wie lange noch?“
„Du trägst diesen Mantel doch sowieso nicht.
Ich sehe kein Problem,“ antwortete er müde. „Olja hat nur aufgeräumt. Warum bist du so wütend?“
Katja ließ die Tüte fallen.
„Du hast nicht einmal gefragt. Ihr fragt nie.
Ihr stellt mich nur vor vollendete Tatsachen: So ist es jetzt. Wer bin ich hier? Die Untermieterin?“
Olga kam aus der Küche, wischte sich die Hände am Geschirrtuch ab.
„Niemand jagt dich fort, falls du das meinst,“ sagte sie ruhig.
„Aber offenbar verstehst du nicht, dass das Leben weitergeht. Jetzt sind hier mehr als zwei Leute.“
„Ich habe verstanden,“ wandte sich Katja scharf an sie. „Ich habe verstanden, als du meine Tassen weggeworfen hast.“
„Sie waren rissig,“ zuckte Olga mit den Schultern. „Unsicher zum Trinken. Ich dachte, es wird Zeit für eine Küchenauffrischung.“
Katja lachte. Ein bitteres, scharfes Gelächter.
„Küchenauffrischung? Vielleicht machst du gleich eine Liste, was du als Nächstes entsorgst?“
Olga sah zu Artem.
„Wirst du mit ihr reden oder wieder so tun, als ob nichts wäre?“
Artem hob die Augen, seufzte und sagte leise:
„Katja, vielleicht wohnst du vorübergehend woanders? Wir sind alle angespannt. Und du machst es nur schlimmer.“
Katja erstarrte. Sekunden der Stille.
„Tjoma, verstehst du überhaupt, was du sagst? ‚Woanders wohnen‘? Ich habe eine eigene Wohnung.
Du hast in ihr gelebt, weil du mein Bruder bist. Und jetzt jagst du mich raus?“
„Ohne Drama bitte,“ seufzte er. „Das sind alles Kleinigkeiten. Du machst immer ein Riesenfass auf. Ganz unmenschlich irgendwie.“
„Unmenschlich?“ trat Katja auf ihn zu. „Menschlich heißt fragen. Menschlich heißt respektieren.
Ihr habt alles für euch beansprucht. Ich bin in meinem eigenen Zimmer eine Fremde. Ihr hängt sogar eure Wäsche auf!“
„Genug,“ sagte Olga leise. „Wir werden keine Freundinnen. Das steht fest.
Danach liegt die Entscheidung bei dir. Wenn du im Konflikt leben willst, bitte sehr.
Aber wundere dich nicht, wenn man dich eines Tages gar nicht mehr bemerkt.“
Katja erinnerte sich plötzlich wie an einen Blitz an das Krankenbett, an Mamas Hand in ihrer.
Wie sie damals flüsterte: „Ich bleibe bei Tjoma. Immer. Ich lasse ihn nicht fallen.“ Sie war fünfundzwanzig, er einundzwanzig.
Er war erwachsen geworden. Und fremd.
In jener Nacht konnte Katja lange nicht schlafen.
Sie lag da, starrte an die Decke. Hörte, wie im Nebenzimmer das Licht an- und ausgeschaltet wurde, wie das Kind hustete, wie Artem halblaut murmelte: „Komm schon, sie bleibt nicht für immer…“
Und plötzlich kam die Entscheidung. Ruhig. Klar.
Sie beschloss zu gehen. Nicht wegen Olga. Nicht wegen Artem. Wegen sich selbst.
Die Entscheidung kam überraschend: Am Morgen schrieb sie Nikita – einem alten Klassenkameraden, mit dem sie lange keinen Kontakt hatte, der gerade aus dem Heer zurückgekehrt war und eine Bleibe suchte – eine Nachricht:
„Willst du? Ich vermiete dir ein Zimmer in meiner Dreizimmerwohnung. Aber mit Bedingungen.“
„Mit welchen?“ fragte er.
„Du richtest dort Ordnung ein. Alles nach Plan, sogar der Kühlschrank.“
Eine Minute später kam seine Antwort:
„Das passt mir.“
Am selben Abend packte Katja ihre Sachen.
Drei Taschen: Kleidung, Bücher, Verbandkasten, Wasserkocher, Bettwäsche.
Fertig. Artem war nicht da. Olga stand schweigend in der Tür, mit einem spöttischen Blick. Kein Wort, keine Frage.
Katja blieb auf der Schwelle stehen.
„So, Tjoma,“ schrieb sie im Messenger. „Ich habe mein Zimmer vermietet. Lebt euer Leben. Ich entscheide mich für mich.“
Antwort kam nach einer halben Stunde:
„Katja, meinst du das ernst?“
Sie antwortete nicht.
Ein kleines Studio am Stadtrand. Minimalistische Einrichtung: ein einsamer Kleiderschrank, ein Herd, ein grauer Boden.
Ohne Schnickschnack, ohne Teppiche, ohne Wirbel.
Ein Fenster mit Blick auf den Waldpark. Katja stellte die Taschen ab, ging ans Fenster, schloss die Augen und atmete tief ein.
Stille.
Eine Woche später herrschte in der Wohnung in der Schewtschenko-Straße 12 mustergültige Ordnung.
Nikita erwies sich als Mann seines Wortes.
Er brachte eine Tafel mit Putzplan, richtete eigene Regalfächer im Kühlschrank ein und räumte alles Überflüssige von den Fensterbänken.
Am dritten Tag schrieb Artem an Katja:
„Der Typ hat meine Sachen in den Müll geworfen. Bist du verrückt, hast du ihn etwa zu uns geholt?“
Katja ignorierte die Nachricht. Ein paar Stunden später schickte ihr Bruder noch eine:
„Er hat es genau mit deinen Worten gesagt: ‚Du hast einfach gelebt, Artem. Und jetzt lebe nach den Regeln.‘“
Katja stellte ihr Handy auf stumm.
In ihrem Studio war alles einfach: ein Stuhl, ein Tisch, ein Bücherregal und eine weiße Tasse aus dem „Fixpreis“-Laden.
Sie stand auf der Fensterbank.
Eines Tages sah Katja beim Vorbeigehen ein Schild „Möbelverleih“.
Sie ging hinein, mietete einen großen, weichen Sessel.
Am nächsten Tag wurde er geliefert. In dem kleinen Zimmer wirkte er fast absurd, doch sie stellte ihn ans Fenster.
Abends setzte sie sich hinein und schlief darin ein.
Zum ersten Mal seit langem gelang es ihr, wirklich auszuruhen.
Olga schrieb ihr nur einmal.
„Hast du überhaupt ein Gewissen? Das ist doch dein Bruder.“
Katja löschte die Nachricht, ohne sie zu Ende zu lesen.
Eines Samstags traf sie im Supermarkt „Magnit“ ihre ehemalige Nachbarin Galina Ivanovna.
„Katja? Was machst du hier? Du wohnst doch in der Schewtschenko?“
„Bin umgezogen,“ antwortete Katja. „Habe beschlossen, allein zu leben.“
„Wegen deines Bruders?“ funkelte Galina Ivanovna. „Man sagt, er sei jetzt mit einer Frau… mit Charakter.“
Katja nickte.
„Lass ihn leben, mit wem er will. Hauptsache, nicht mit mir.“
In der alten Wohnung versuchte Artem, sich dem neuen Mitbewohner zu widersetzen. Nikita schimpfte nicht. Er sagte nur ruhig:
„Die Regeln gelten für alle gleich. Entweder du hältst dich daran oder nicht.“
Artem begann, sich bei Olga zu beschweren. Olga wurde wütend. Der Junge quengelte.
Das Haus versank wieder in Konflikten – nur ohne Katja. Nach ein paar Wochen bot Olga an, zurück zur Mutter zu ziehen. Artem stimmte zu.
Als sie gegangen waren, schrieb Nikita an Katja:
„Die Wohnung ist wieder frei. Wenn du willst, kannst du zurückkommen.“
Katja bedankte sich. Kam aber nicht.
Im April kaufte sie neue Bettwäsche. Grau-grün. Ohne Muster.
Am ersten Tag, als sie das Bett machte, öffnete sie das Fenster.
Ein leichter Windhauch bewegte den Vorhang. Es war so still, dass man das Brummen eines Transformators in der Ferne hören konnte.
Katja kochte Buchweizen. Ohne Salz. Nicht aus Sparsamkeit, sondern weil es ihr so gefiel.
Am Fenster sitzend betrachtete sie das Abendlicht. Auf ihrem Handy erschien eine Nachricht von Artem:
„Schläfst du überhaupt noch normal nach allem?“
Sie sah auf den Bildschirm. Denkte nach. Und antwortete:
„Ja. Ich schlafe.“
Danach stellte sie den Ton aus.